Jens Welsch im Leica Enthusiast Podcast

Hochzeitsfotografie trifft Kunst: In dieser Episode spreche ich mit Jens Welsch über seine Philosophie der emotionalen Porträtfotografie und wie er Paare in intime Erinnerungen zurückführt, um authentische Bilder zu schaffen. Wir tauchen in seine künstlerischen Wurzeln in der Malerei ein, reden über den Leica-Look, seine Liebe zu Fuji und Leica sowie seine besondere Leidenschaft: die Figurentheater-Fotografie.

Kernaussagen:

  1. Jens Welsch versteht Hochzeitsfotografie als „emotionale Porträtfotografie“, inspiriert von Vincent Peters.

  2. Malerei prägte sein Farb- und Lichtverständnis – bis heute sichtbar in seinen Fotos.

  3. Zwischen Fuji und Leica schwankt er: Fuji für technische Perfektion, Leica für „Herzbilder“.

  4. Neben Hochzeiten widmet er sich leidenschaftlich der Figurentheaterfotografie.

  5. Analoge Fotografie und Workshops sind für ihn ein kreatives Experimentierfeld.

 

Ein Blick in die Welt von Jens Welsch

In dieser Podcast-Folge geht es um Hochzeitsfotografie, Kunst, Kameras und die Suche nach echtem Ausdruck. Mein Gast, Jens Welsch, beschreibt seine Arbeit nicht als klassische Reportage oder gestellte Porträts, sondern als „emotionale Porträtfotografie“. Inspiriert durch den Portraitfotografen Vincent Peters versucht er, Paare durch Gespräche in ihre eigenen Erinnerungen zurückzuführen: den Moment des Kennenlernens, den ersten Kuss, das Gefühl der Schmetterlinge im Bauch. Diese Emotionen prägen seine Bilder.

Seine künstlerischen Wurzeln liegen in der Malerei. Bei Monet und Cézanne lernte er, Farben, Licht und Komposition bewusst wahrzunehmen – eine Grundlage, die er heute in die Fotografie überträgt. So denkt er bei jedem Shooting über Lichtführung, Schattierungen und Farbwirkungen nach.

Technisch hat Jens fast alles ausprobiert: von analogen Anfängen über Canon und Fuji bis hin zum Mittelformat mit der Fuji GFX100S. Doch am Ende zog ihn Leica in den Bann. Für ihn ist die Fuji eine Kamera für „Verstandsbilder“, die Leica hingegen liefert „Herzbilder“. Im Gespräch vergleicht er die technische Perfektion asiatischer Hersteller mit dem besonderen Leica-Look, den er als fein abgestimmte Harmonie beschreibt.

Eine zweite große Leidenschaft von Jens ist die Figurentheaterfotografie. Aus Kindheitserinnerungen an Kasperle und Marionetten entwickelte er eine Faszination, die ihn bis heute begleitet. Er fotografiert nicht nur Figuren, sondern versucht, deren Zauber in der Bewegung festzuhalten – ein Bereich, den kaum jemand sonst so konsequent verfolgt.

Schließlich sprechen wir über seine analogen Projekte. Gemeinsam mit seinem Sohn experimentiert er mit Kameras wie der Mamiya RZ67 oder der Leica M6. Daraus entstanden erste Workshops, in denen Teilnehmer analoge Fotografie und Filmentwicklung erleben können – von Streetfotografie bis hin zu Fine Art Portraits.

Diese Episode zeigt eindrucksvoll, wie Kunst, Technik und Emotion in der Fotografie verschmelzen können – und warum Hochzeitsfotografie mehr sein kann als „Business“.

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