Herbert Piel, Seidenstraße

Fotograf Herbert Piel erzählt von seiner Reise entlang der alten Seidenstraße in China. Mit zwei Leica Monochroms dokumentierte er Landschaften, Menschen und Kulturen – von den Mogao-Grotten bis zur Wüste Gobi. Einblicke in Vorbereitung, Technik, Begegnungen mit Schäfern und die Herausforderungen in Sand und Staub. Ein Gespräch über 50 Jahre Fotografie, Kindheitsträume und eine einmalige Einladung.

Ein Gespräch über Fotografie, Geschichte, Abenteuer – und die Faszination, mit einer Leica auf den Spuren der Weltgeschichte unterwegs zu sein.

Hinweis: es kann vorkommen, dass Sie zwischendurch eine Überlagerung durch eine engl. Stimme hören. Das Supportteam des Softwareherstellers ist gerade dabei den Fehler zu finden und zu beheben. Wenn der Ton verbessert wurde, dann tausche ich die Audiospur aus.

5 Kernaussagen:

  1. Herbert Piel wurde als einziger Europäer eingeladen, Teile der Seidenstraße zu fotografieren.

  2. Ausgestattet mit Leica M Monochroms dokumentierte er Landschaft, Kultur und Menschen.

  3. Begegnungen mit Schäfern, Touristenkarawanen und Militär zeigten die Vielfalt der Reise.

  4. Die fotografische Herausforderung: Sand, Staub und Logistik in der Wüste.

  5. Für Piel war die Reise die Erfüllung eines Kindheitstraums – inspiriert von Marco Polo.

Der Weg auf die Seidenstraße
In dieser Podcast-Folge erzählt Herbert Piel von einem besonderen Kapitel seiner Laufbahn: 2016 reiste er auf Einladung nach China, um einen Abschnitt der legendären Seidenstraße zu fotografieren. Der Kontakt entstand ein Jahr zuvor bei einem Vortrag an der Kunstuniversität in Peking. Was als Vortrag begann, führte zu einer Einladung nach Dunhuang – und damit mitten in die Wüste Gobi.

Ausrüstung und Vorbereitung
Piel entschied sich, ausschließlich in Schwarzweiß zu arbeiten. Zwei Leica M Monochroms boten die nötige Sicherheit, ergänzt durch Objektive vom 28 mm bis zum 180 mm Apo-Tele. Wichtigstes Thema: Energieversorgung. Zehn Akkus und Ladegeräte füllten fast eine eigene Tasche. Im Gepäck auch die Überzeugung: Ein Profi reist nie mit nur einer Kamera.

Menschen und Begegnungen
Besonders bewegend waren die Begegnungen mit Einheimischen. Ein Schäfer und seine Frau baten um ein gemeinsames Foto – wahrscheinlich das erste in ihrem Leben. Piel beschreibt die Mischung aus Scheu, Stolz und Zärtlichkeit als einen der intensivsten Momente. Auch der Fahrer „Ocean“ und die Dolmetscherin „Lilly“ prägten die Reise – vom humorvollen Alltag bis zu überraschenden Situationen mit Militärs oder Touristen.

Herausforderungen in der Wüste
Sand, Staub und grelles Licht bestimmten die Arbeit. Objektivwechsel wurden zur logistischen Operation, Landschaftsfotografie zur Herausforderung. Dennoch entstanden eindrucksvolle Aufnahmen: Karawanen von Kamelen in den Dünen, die Mogao-Grotten oder die Oase am Crescent Lake.

Nachklang
Ausgestellt wurden die Bilder 2017 in Dunhuang – als europäischer Blick auf eine jahrtausendealte Route. Für Herbert Piel war die Reise mehr als ein Auftrag: Sie schloss den Kreis zu seiner Jugend, in der er Marco Polo verschlang. „Die Seidenstraße war die Erfüllung eines Kindheitstraums“, resümiert er.

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